Halle

Die Geschichte der Halle

Mit einer Raumhöhe von 3,50 m ist das gesamte Erdgeschoss als ursprünglich "Hohe Halle" zu identifizieren. Dem Charakter des mittelalterlichen Hauses gemäß bildete sie einen großen Einraum mit einer Torein- oder Durchfahrt. Lediglich eine offene Kochstelle oder ein "Kontor" konnten von der Halle durch leichte hölzerne Fachwerk- oder Bohlenwände abgeteilt sein. Wahrscheinlich wurde der mittlere Hausbereich primär für landwirtschaftliche (Dreschboden), gewerbliche (Werkstatt) oder für Verkaufszwecke genutzt. 1

 

Frühestens im 18. Jahrhundert wurden die ersten Unterteilungen vorgenommen, wodurch eine vierzonige Binnenstruktur entstand.

Vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Zwischenwände eingezogen, die die Halle in mehrere Zimmer unterteilten und Wohnraum schafften. 2

Die Sanierung der Halle

Bei der Sanierung wurden mehrere Innenwände entfernt und in etwa die Aufteilung der ursprünglichen "Hohen Halle" wiederhergestellt. Zur Stabilisierung wurde eine Stahlkonstruktion eingebaut.

Außerdem wurden Teile des Fundaments, der Innen- und Außenwände und des Fachwerks ersetzt. Die alten Fenster wurden aufgearbeitet und mit Kastenfenstern ergänzt. Die vorherigen Plastikrollläden wurden durch Holzrollläden ersetzt. Es wurde eine neue Unterkonstruktion für den Fußboden geschaffen und dieser anschließend neu verlegt. Die Decke wurde saniert und die Ausmalung, die sich in drei Feldern zwischen den Balken befand, auf die gesamte Fläche übertragen.

 

Die der Fensterseite gegenüberliegende Wand bildete vor dem hofseitigen Anbau im 19.Jahundert eine Außenwand und ist in Ständerbauweise errichtet. Bei der Sanierung wurde diese wieder hervorgeholt.


1  Högg, Frank: Gefügekundliche Dokumentation 2006 und bauforscherische Empfehlung zur Sanierung, S.7-8

2  Högg, Frank: Gefügekundliche Dokumentation 2006 und bauforscherische Empfehlung zur Sanierung, S.7+14