Seitenflügel

Die Geschichte des Seitenflügels

Der Seitenflügel ist ein zweistöckiger Fachwerkbau, der 1709 errichtet wurde und ursprünglich als Speichergeschoss (obere Etage), Schmiede und Pferdestall (untere Etage) Verwendung fand. Im Häuserverzeichnis ist aufgelistet, dass der Hof Hölle 10 im 17. und 18. Jahrhundert ein Fuhrbetrieb war. Die dabei zum Tierbestand gehörenden Zugpferde waren wahrscheinlich im Erdgeschoss des Seitenflügels untergebracht.

Im 19. Jahrundert wurde vermutlich aus Brandschutzgründen der Seitenflügel wie auch die Scheune als neue Ausfachung mit Backsteinen in Gipsmörtel ausgemauert. Die ursprüngliche Fachwerkkonstruktion, die im oberen Bereich vorzufinden ist, wurde im Untergeschoss durch Steine ersetzt. Bei der Sanierung 2007 wurde das Fachwerk bis ins Erdgeschoss wiederhergestellt.

Erst im 19. Jahrhundert wurde das obere Stockwerk zur Wohnflächenerweiterung in bewohnbare Räume umgebaut.

Um 1900 wurden im Erdgeschoss drei Trockenklosetts eingerichtet und bereits nach etwa 10 Jahren wieder stillgelegt, da der Hof an das Wasserleitungssystem angeschlossen wurde.

Die Sanierung des Seitenflügels

Vor dem Kauf des Hofes im Jahr 2005 wurde der Seitenflügel als Wirtschaftsgebäude genutzt und wenig in Stand gehalten. Im Obergschoss befanden sich ein Taubenschlag und zwei Wohnräume, im Untergeschoss Werkstatt und Waschküche.

Von 2007 an wurde das Gebäude in zwei Bauphasen saniert.

In der ersten Bauphase wurde das Dach mit historischen handgeformten Biberschwänzen neu gedeckt und Teile des Fachwerks ergänzt.

In der zweiten Bauphase wurden alle Fenster und Türen erneuert. Im Gebäude befand sich noch ein ursprüngliches Fenster, das als Vorlage für die Neuen diente. Die äußeren Türen wurden komplett ersetzt, bei den inneren wurden die alten Türen überarbeitet.

Im Obergeschoss wurde zeitgleich eine Bohlenstube eingebaut.