Die Kammern und ihre Ausmalungen

Insgesamt befinden sich 9 Kammern unterschiedlicher Größe im Obergeschoss des Haupthauses, einige davon sind Durchgangszimmer. Die Besonderheit bilden die Wandbemalungen nach verschiedenen Vorbildern, ausgeführt von Restaurator Rainer Müller (Dresden).

Kammer „Schloß Burgk“

Als Vorlage diente die Vorhangmalerei an der Rückseite der Brüstung der Fürstenloge in der Schlosskapelle in Schloß Burg in Thüringen, an deren Vorderseite sich ein Bildzyklus befindet, ausgeführt vom Schleizer Künstler Paul Keil (um 1620).

Schlafkammer „Dom Roskilde“

Nach dem Vorbild einer mittelalterlichen Wandgestaltung in einer Seitenkapelle des Doms zu Roskilde in Dänemark wurde die Schlafkammer bemalt. Der Gipsestrichboden dieses Raumes hat sich in überwiegenden Teilen aus der Erbauungszeit des Hauses weitestgehend erhalten.

Flur „Kapitänshaus Lassan“

Die Wand wurde mit einer zweischlägigen Schablonenbemalung nach dem Vorbild des Flures in einem Kapitänshaus in Lassan bei Anklam aus der Mitte des 19. Jahrhundert gestaltet.

Schlafkammer „Sankt Sebaldus Nürnberg“

In der Nürnberger Kirche St. Sebaldus wurden Teile der Pfeiler im ausgehenden Mittelalter mit einer Schablonenmalerei verziert.
Für diese Kammer wurden die Schablonen neu angefertigt und die Farben originalgetreu nachgemischt. Die Kammer wird als Gästezimmer genutzt.

Studierstube „Marienkirche Pirna“

Im Sockelbereich im Inneren der Marienkirche zu Pirna befindet sich eine zweischlägige Flächenschablone aus der Zeit der historistischen Renovierung.
Die Formen dienten als Vorlage für die heutige Studierstube, allerdings mit einer anderen Farbgebung. Auch die Verwendung von Blattgold ist eine Besonderheit dieser Kammer. Sie dient als Bibliothek für Schriften des Oberhofpredigers Christian Scriver (1629-1693), der von 1690 bis 1693 am Quedlinburger Stift tätig war.

Schlafkammer „Burg Kriebstein“

In dieser Kammer im Obergeschoss des Haupthauses aus dem Jahre 1410 ist eine Ausmalung nach dem Vorbild des sogenannten Kriebsteinzimmers auf der Burg Kriebstein in Sachsen aus dem Jahre 1420 zu sehen.

Kammer „Kloster Rostock“

Im Zisterzienserinnenkloster zum Heiligen Kreuz in Rostock, welches derzeit das Kunsthistorisches Museum beherbergt, befindet sich eine Nonnenzelle. Sie wurde um 1560 mit einer Bemalung aus Ranken und Tieren gestaltet.
Diese Ausmalung diente im Jahr 2019 als Vorlage für die Gestaltung der Kammer. Heute wird die Kammer als Wohnraum genutzt.