Bohlenstube

Um den ehemaligen Taubenschlag in der oberen Seitenflügel-Etage in einen bewohnbaren und leicht beheizbaren Raum zu verwandeln, wurde dort eine Bohlenstube eingebaut. Aufgrund ihrer massiven Bauweise bietet eine solche Holzstube eine gute Dämmung, die durch den Verbau von Hanf-Kalk zwischen Fachwerk und Holzinnenwand noch zusätzlich verbessert wurde.

Herkunft der Bohlenstube

Die Bohlenstube wurde ca. 1796 in Moderwitz (bei Neustadt an der Orla) in ein Umgebindehaus gebaut. Bei diesem Haustyp sind Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbunden. Ein kleiner Teil der Bohlenstubenwand war dabei von außen sichtbar.

Innen wurden die Blockbohlen von 20 Farb- und 10 Tapetenschichten überdeckt. Außerdem war die profilierte Decke verbrettert und verputzt.

Im Jahr 2008 wurde das gesamte Haus abgerissen, so dass nur noch die Bohlenstube stand. Diese wurde im September 2008 innerhalb eines Tages mit Hilfe von einfachen Hilfsmitteln (Hammer, Keile und LKW-Kran) abgebaut. Die einzelnen Teile waren nur ineinandergefügt und mit Keilen verspannt ohne jegliches metallisches Verbindungsmittel.

Anschließend wurde sie nach Quedlinburg transportiert.

Einbau der Bohlenstube

Die Bohlenstube wurde in die obere Etage des Seitenflügels eingebaut. Zuvor befand sich in diesem Raum ein Taubenschlag, der erst gründlich gereinigt werden musste.

Der Einbau der Bohlenstube dauerte 3 Monate und die anschließende Restaurierung benötigte weitere 5 Monate. Dabei wurden die Farb- und Tapetenschichten, die die Bohlen überdeckten, entfernt und die älteste Farbschicht (braun) und ein kleiner Teil der jüngsten Farbschicht (grün) wiederhergestellt. Zusätzlich wurden neue Kastenfenster eingesetzt.